Die meisten Comicverfilmungen sind Origin-Storys, also die Geschichten, die erzählen wie ein Superheld zu seinen Fähigkeiten und schließlich zu der Überzeugung kommt, kostümiert die Welt retten zu müssen. Es sind zwar nicht die spannendsten Geschichten aus dem Comic-Kosmos, aber diejenigen, die am häufigsten erzählt werden.

Origins of the mighty Comickiste

Eine neue Comic-Reihe fängt meistens mit einer solchen Origin-Story an, und sollte die Figur sich bei den Fans nicht etablieren können bleibt es meistens auch dabei. Mit ihr steht und fällt das Schicksal eines Helden, auch wenn sie bei weitem nicht so episch ist, wie die Serie sein könnte. Der unglaubliche Hulk kämpft in seiner ersten Ausgabe, nachdem er sich durch Gamma-Strahlung erstmals in den Hulk verwandelte (damals noch grau statt grün) gegen einen wasserköpfigen Gnom namens Gargoyle, dessen Relevanz gegen Null geht. Und der für den Hulk, wie wir ihn inzwischen kennen maximal vier Sekunden lang ein Problem darstellen würde. Iron Man kämpft gegen einen Vietnamesischen Warlord (ist das überhaupt historisch korrekt?) der in späteren Ausgaben eher selten auftaucht – und auch immer ein Gegner aus der zweiten Reihe bleibt. Auch Superman und Batman haben recht unspektakuläre erste Episoden. Und wir sind alle froh, dass die Origin-Story von Spiderman bei seinem Debüt im Marvel Cineverse nicht nochmal erzählt werden muss (es REICHT! Wir wissen alle, was passiert ist – von verstrahlter Spinne gebissen, BLABLA!).
Origin-Storys sind die Exposition eines jeden Helden und dienen einzig und allein dem Zweck, ihn vorzustellen und die Regeln und Gesetze seiner Fähigkeiten und seiner Abenteuer zu erklären. Ohne die Origin-Story wäre der Leser ahnungslos, was warum passiert. Mixed Marsls Comickiste ist meine neue Serie auf Zebrabutter, und dieser Artikel ist ihre Origin-Story.

The Adventures ahead

Ich war schon immer der Meinung, dass Comics als solches etwas wunderbares sind. Anders als das Image des Mediums in der Öffentlichkeit vielleicht vermuten lässt, wuchs meine Liebe für Comics mit dem Alter und nicht andersrum. Die einzelnen Ausgaben und Geschichten sind wie Fenster in eine Welt, die ineinander verdichtet und verwoben ist – und sei es auch nur durch die berühmten Anmerkungen der Redaktion, die an passender Stelle auf ein anderes Comic verweisen. Die Aussage ist klar: umso mehr man liest, umso reicher ist die eigene Leseerfahrung.
Umso unterhaltsamer sind dann die Momente, wenn etwas absolut absurdes passiert. Und auf diese möchte ich mich in Mixed Marsls Comickiste stürzen und euch an meiner Freude teilhaben lassen.
Ich werde in monatlichen Abständen einen Artikel veröffentlichen, welcher sich mit verschiedenen Kuriositäten, WTF-Momenten und obskuren Ereignissen in der Welt und den Welten der Comics beschäftigt. Pro Artikel werden dies wohl drei bis vier dieser Besonderheiten sein, die ich eines amüsierten Blicks für würdig erachte. Wir werden von Nazi-Dinosauriern aus anderen Dimensionen, von den absurden Höhepunkten der Beziehung von Clark Kent und Lois Lane und von Comicserien hören, die es nicht aus ihrer eigenen Origin-Story geschafft haben.
Dabei konzentriere ich mich auf die Marktführer Marvel und DC, da sie eine deutlich größere Bandbreite liefern. Die Betonung liegt hierbei auf „konzentrieren“, da ich mich nicht auf diese beiden Welten reduzieren möchte. Ausflüge zu Image, Splitter und anderen Comicverlegern sind durchaus denkbar.
Ich hoffe, ihr freut euch ebenso darauf wie ich durch das Comicpanel in wunderbar absurde Welten zu springen. Der erste Artikel wird voraussichtlich nächste Woche veröffentlicht und wird sich mit einer übergewichtigen Lois Lane, einem etwas ungewöhnlichen Nazi und Spidermans tödlichster Waffe befassen.