„Demokratie stoppen – jetzt!!“ ~ „wo hast du Demokratie gesehen du Arsch“.

Rant der Stunde: Politische Klo-Kritzeleien sind wie abgeseilt und nicht weggespült

Klo-Kritzeleien und -Sprüche mit politischen Statements denken nur vom Schacht bis zur Scheißhauswand. Theo Wurth macht das sauer.

Demokratie stoppen – jetzt!!“ ~ „wo hast du Demokratie gesehen du Arsch“.

Diese als prägnante Politdiskussion getarnte Absonderung von geistigem Eiter ist das Resultat von zwei Dummen. Vermutlich von zwei scheißenden Dummen, denn das Medium der Absonderung ist eine Toilettenwand. Ironischerweise die einer Universität. Und noch sicherer sind es zwei männliche, scheißende Dumme, denn es handelt sich um eine Herrentoilette.

Die Toilettenkritzelei ist das Graffiti des kleinen Mannes. Nur in schlecht. Geistiger Sprühstuhl, der leider nicht, wie das simultan erzeugte Produkt, weggespült wird, sondern da bleibt. Aber warum auf der Toilette? Anscheinend brechen bei einigen Menschen auf dem Abort nicht nur im Darm alle Dämme. Plötzlich müssen auch die unverdauten Gedanken zum politischen Geschehen herausgeköttelt werden. Oh, eine Klowand – wie praktisch.

Kurz zur Einordnung: Solch schriftgewordene Dummheit aus schwarzem Permanent-Edding ist zunächst nicht deshalb schriftgewordene Dummheit, weil sich hier offensichtlich unqualifiziert über Demokratie geäußert wird, sondern weil sich hier überhaupt über Demokratie geäußert wird. Auf einem Scheißhaus! Warum? Warum??? Was soll das? Wer soll das lesen? Wer soll darauf antworten? Und warum dürfen Frauen an dem Diskurs nicht teilnehmen? Soll da überhaupt jemand dran teilnehmen? Was verspricht sich der Autor? Kommt der regelmäßig zurück, um auf seine Rezensenten abermals zu reagieren? Hält sich der zweite für schlauer als der erste? Glaubt der zweite, dass der erste die an ihn adressierte Beleidigung zur Kenntnis nimmt? Glaubt auch nur einer von denen, dass ein unbeteiligter Leser, der auf jenem WC sitzt, überlegend zu nicken anfängt, weil er das sieht? Zu was sollen diese Kritzeleien denn überhaupt führen außer zu Sachbeschädigung?

Was sind das für Idioten?

Belassen wir es vielleicht bei der völlig ausreichenden Frage „Warum?“. Alles andere übersteigt interpretativ die Zwecke dieses abgeführten Schrifthaufens. Man wartet nur noch auf den Konter an selbiger Wand, in dem sich durch das Verfassen einer Klo-Kritzelei darüber aufgeregt wird, was für Idioten an Klowände kritzeln…

Die trübe Birne des kognitiv vegetierenden Schreiberlings politischer Klo-Kritzeleien handelt nicht aus so etwas wie Sinn oder Vernunft. Weder derjenige, der aus einem Nichts an guten Gründen initiativ zum sofortigen Beenden der Demokratie aufruft, noch derjenige, der mit einem wirren Unglauben an Demokratie darauf antwortet. Ganz ehrlich, können die nicht das Internet vollpöbeln, wie das die anderen Dummen auch machen?!

Andererseits werden wahrscheinlich häufiger Toilettenwände überstrichen, als dass Facebook unangebrachte Postings entfernt, aber das ist ein anderes Thema. Eine weitere kurze Einordnung: Man möchte meinen, das Beschmieren von Wänden sei generell eine Verfehlung. Stimmt auch. Allerdings provozieren nicht alle Kritzeleien gleichermaßen. „Was ist braun und schwingt von Ast zu Ast? Tarzipan.“ – was habe ich während des Stuhlgangs auf öffentlichen Toiletten schon herzlich gelacht. Der Trend der Klosprüche hat es übrigens schon zu einem eigenen Wikipedia-Eintrag gebracht.

Ausfluss zur Demokratie

Hingegen provoziert der eingangs zitierte unkontrollierte Ausfluss zur Demokratie insbesondere dadurch, dass die Verfasser ihn mit einer Ernsthaftigkeit herausgelassen haben, dass einem schlecht werden kann. Diese Selbstgefälligkeit. Diese Mischung aus reflektiertem Politanalysten, bescheidwissendem Weltverbesserer und Überwinder der Mainstream-Meinung. Dieser Glaube, dass ein komplexes Gebiet wie Politik sich korrekt in eine mit Ausrufezeichen oder Beleidigungen gespickte Klo-Kritzelei herunterbrechen ließe. Und das alles auch noch unter Nichtberücksichtigung der oben genannten und unter einem „Warum?“ subsummierten Fragen zur Gestaltungsmotivation.

Zusammengefasst heißt das: Geistiger Dünnpfiff an Toilettenwänden sind wie nicht weggespülte Kackereste.

  • Es ist unansehnlich.
  • Alle sind froh, wenn es weggemacht ist.
  • Man fragt sich, ob der Verursacher noch alle beisammen hat.
  • Es wird nicht besser, indem noch einer seinen Haufen mit draufkackt.

Bildquellen

  • Klo-Kritzeleien: Theo Wurth