Gestreift #79 – Die Links der Woche
Hölle, Folter, Mandalas. Unsere Links der Woche.
Wie jeden Sonntag: Unsere Links der Woche. Dieses Mal: Ein Kessel Buntes, ein wahres Feuerwerk, oder auch ein Potpourri. Jedenfalls: Alles interessant und handverlesen.
Wer möchte, kann, zum Beispiel, die sechste Auflage des Dictionnaire Infernal von 1863 anschauen. Warum sie sechste Auflage? Weil es die einzige mit Bildern ist. 550 eigenartige Holzschnitte von Dämonen, Menschen und sonstigen Höllenwesen, eingescannt von der französischen Nationalbibliothek. Lohnt sich, da mal reinzuschauen.
Was passiert, wenn man die US-Wahlen mit den Mitteln der Literaturwissenschaft analysiert? Man bekommt einen Einblick in wiederkehrende Figuren und Erzählungen von diesen Figuren, man erkennt Muster und Motive in den immer gleichen Narrativen. Klingt langweilig? Ist es nicht. In Welcome to the Monkey House erzählt Maximilian Alvarez, wie er genau das mit einem Seminarraum voller Literaturstudenten getan hat.
Auf zur nächsten literarischen Analyse: Das n+1 – Magazine hat sich die Reden des scheidenden US-Präsidenten Obama mal genauer angeschaut.
„Der Erkenntnisgewinn war gleich null. Nur ein einziges Mal erzählte mir ein Iraker detailliert, wo Waffen versteckt sind, welcher Mechaniker Autobomben baut und wer US-Helikopter vom Himmel schießt. Aber diese Informationen bekam ich nicht durch Folter. Sondern weil ich dem Mann Kuchen und Cola anbot.“
so spricht ein ehemaliger US-Soldat mit der Süddeutschen Zeitung darüber, wie er in Abu Ghraib Gefangene gefoltert hat. Eric Fair heißt der Mann, und hat auch ein Buch darüber geschrieben.
1987 veröffentlichte der Spiegel eine Reportage über den Nazi-Verbrecher Klaus Barbie. Die Reportage erhielt in dem Jahr den Egon-Erwin-Kisch-Preis und ist nach wie vor lesenwert. Jetzt online.
Bartholomäus von Laffert war zum ersten Mal bei einer von der türkischen Regierung bezahlten Pressereise. Alles ganz nett, schreibt er, macht sich aber in einem schönen Text Gedanken darüber, ob die Objektivität seiner Berichterstattung – und die der Kollegen – dann noch gewährleistet sein kann.
Diese 15 Sprüche möchte ich als Mann nie wieder hören.
Wer im Netz unter richtigem Namen Kommentare schreibt ist höflicher und weniger beleidigend, oder? Nein, leider nicht.
Als die Bibliotheken in New York noch mit Kohle geheizt wurden, musste jemand die ganze Nacht das Feuer in Gang halten. Dieser jemand lebte in der Bibliothek – es gab spezielle Apartments dafür. Gerne war auch die Familie mit dabei. Atlas Obscura besucht diese mittlerweile verlassenen Wohnungen, die sich in den Bibliotheksgebäuden verstecken.
Oder vielleicht einfach mal ein Mandala malen?
Bildquellen
- Gestreift – Die Links der Woche: Alex Schröder