Gestreift #148 – Die Links der Woche
Wir beweinen eine Spinne, schauen mit geschlossenen Augen alte Pornos, fahren nach Paris, versuchen, Militärgeschichte zu verstehen und müssen schlucken, in der Disco vor Rührung aber auch immer beim Sprechen: Unsere Links der Woche.
Wie klingt ein Porno? Was ist Liebe? Was können wir von der ältesten Spinne der Welt lernen? Schräge Fragen mit tollen Antworten. Unsere Links der Woche.
Vor einiger Zeit – steigen wir direkt ein – verstarb die vermutlich älteste Spinne der Welt. Die australische Falltürspinne trug den schönen Namen „No.16“ und wurde 43 Jahre alt. The New Yorker veröffentlicht einen fantastischen Nachruf auf No.16 – der eigentlich ein Artikel über die Wissenschaftlerin Barbara York Main ist, welche die Spinne (und andere) lange Zeit beforschte: Elegy for the world’s oldest spider.
Die – um mal von Australien in Richtung Deutschland zu wandern – Süddeutsche Zeitung interviewt den Politikwissenschaftler Paul Nolte zu Ähnlichkeiten zwischen aktuellen politischen Entwicklungen und Dynamiken der Weimarer Republik. Klingt erst einmal trocken, ist aber eine schön unaufgeregte, trotzdem besorgte Bestandsaufnahme zu rechts und links, 1968 und Verschwörungstheorien: „Wir haben Verschwörungstheorien zu lange wuchern lassen„.
Um mal direkt weiter ins Thema einzusteigen: Das Militärhistorische Museum in Dresden zeigt gerade die Ausstellung Gewalt und Geschlecht. Männlicher Krieg – Weiblicher Frieden?, die, trotz des etwas merkwürdigen Titels, sich differenziert versucht mit Genderfragen beim Militär zu beschäftigen. Die Zeit bringt einen langen, etwas eigenwilligen, aber trotzdem lesenswerten Artikel zu der Ausstellung, die wohl auch innerhalb der Bundeswehr auf Widerstand (sowie viele Befürworter) stieß und erst mit Verspätung eröffnet werden konnte: Militärhistorisches Museum: Gender in Dresden.
Und so sieht das dann im Echtzeit-MRT aus, wenn man spricht:
Die ganze Welt ist mittlerweile kartographiert – nicht nur von Kartographen, sondern auch von Touristen. Dirk Gieselmann ist fürs Magazin der Süddeutschen Zeitung nach Paris gefahren, und hat sich dort dem besten und schlechtesten ausgesetzt, was Tripadvisor zu bieten hatte: Paris von oben bis unten.
Der Stern-Artikel Made in Heaven – Die Geschichte einer großen Liebe über das Schicksal eines Ehepaares das gleichzeitig Toilettenteam der Münsteraner Disco Heaven war, hat vor ein paar Tagen den Axel-Springer-Preis in Bronze für Besten Nachwuchsjournalismus bekommen. Wir sagen: Zurecht. Eine fantastische, lesenswerte Reportage über die kleinen Dinge und die große Liebe.
Und entlassen wollen wir euch mit dem Mix Sextape 5 von Drixxe, der auf Soundcloud die Musik aus Pornos der 60er und 70er aus dem Filmmaterial extrahiert und fantastische, entspannende Mixe daraus bastelt (Sextape 5 hießt natürlich, dass es noch vier andere gibt). Perfekt für den entspannt-erregten Sonntagnachmittag:
Bildquellen
- Gestreift – Die Links der Woche: Alex Schröder