Der deutsche Donald Trump (Teil II): So rockt Robert Geiss die deutsche Demokratie

Zum Jahreswechsel schauen alle zurück. Wir blicken nach vorn. Auf die Bundestagswahl 2017 und wie Robert Geiss als der deutsche Donald Trump die Bundespolitik umkrempeln wird.

Nachdem Donald Trump im November die Präsidentschaftswahl gewann, wurde nahezu ununterbrochen über seine mögliche Politik und sein zukünftiges Kabinett berichtet. Allein der Tagesspiegel berichtet seit Trumps Wahlsieg täglich in einer eigenen Rubrik über die neuesten Entwicklungen um den designierten US-Präsidenten. Zuletzt wurde Mr. Trump sogar zur Person des Jahres gekürt.
Donald J. Trump ist ein strahlendes Vorbild für demokratischen Erfolg in postfaktischen Zeiten. In einem vorangegangenen Artikel wurde gezeigt, dass hier in Deutschland nur der millionenschwere Unternehmer und TV-Star Robert „Rooobärt“ Geiss von Die Geissens der Trump’schen Strahlkraft am nächsten kommt. Es wird Zeit, einen Blick auf Geiss‘ Wahlkampf 2017 für die AfD und sein zukünftiges Kabinett zu werfen.

Der Wahlslogan

Einer der bedeutendsten Wahlslogans des 21. Jahrhunderts war zweifelsohne Barack Obamas „Yes We Can“. Dieser war bekanntlich der Kinderserie Bob, der Baumeister entnommen. Im Rahmen der Flüchtlingskrise kopierte Angela Merkel Obamas Plagiat und verkündete ebenfalls im Stile des kleinen Bauarbeiters „Wir schaffen das“. („Können wir das schaffen?“ „Ja, wir schaffen das!“)
Für gute Wahlslogans muss man also nicht zwingend große Kreativität an den Tag legen. Robert Geiss‘ Wahlslogan kann sich dementsprechend an seinem US-Vorbild orientieren: Aus Make America Great Again“ wird „Macht Deutschland wieder groß“.
Wichtig ist, dass die Worte „Deutschland“, „groß“, „Macht“ enthalten sind. Da der Satz zudem auf ein grammatikalisches Subjekt verzichtet, lässt er Interpretationsspielraum. In Kombination mit dem Konterfei des zukünftigen Bundeskanzlers kann er dahingehend verstanden werden, dass Robert Geiss Deutschland wieder groß macht. Daneben kann er als Imperativ verstanden werden, wonach das deutsche Volk Deutschland wieder groß machen soll, indem es für Geiss votiert.
Zugegebenermaßen wird sich der Durchschnittswähler kaum für derartige Sprachspiele interessieren. Aber man will ja auch die rechtsintellektuellen Compact-Abonnenten ansprechen.

Cross Media Marketing

Robert Geiss‘ Aussagen alleine können bereits großartige Slogans sein, die sich keine Berliner Werbeagentur besser ausdenken könnte. Einen Mitarbeiter soll er mit den Worten beleidigt haben: „Nur tote Türken sind gute Türken.“
Brillant! Da weiß man, woran man ist. Selbst die Türken würden lieber jemanden wählen, der klare Ansagen im Umgang mit ihnen macht, als eine Partei, die mal für und dann mal wieder gegen Burkaverbot und doppelte Staatsbürgerschaft ist. Außerdem muss er sich nicht für Äußerungen aus der Vergangenheit rechtfertigen, wenn er diese nach wie vor vertritt.
Geiss‘ Aussage bietet wunderbares Potenzial für Cross Media Marketing, um neben dem klassischen Wahlkampf und Social Bots neue Wege zu bestreiten. Mit Hilfe einer AfD-Version von Micki Krause könnte man im Stile von Zehn nackte Friseusen einen Ballermannhit mit dem Titel Tausend tote Türken produzieren. Ein Ohrwurm, der wie Schrei nach Liebe politische Botschaften in Form unterhaltsamer Popmusik vermittelt und so die jungen Wähler genau dort abholt, wo sie sind: In der Disco beim Saufen.

Das Kabinett

Trotz ausgefeilter Wahlkampfstrategien und Robert Geiss als Spitzenkandidat wird die AfD vermutlich nicht sofort die absolute Mehrheit bei der Bundestagswahl 2017 erringen. Eine große Koalition zwischen AfD und Juniorpartner CDU/CSU ist wahrscheinlich.
Vizekanzler muss selbstverständlich ein Vertreter des Koalitionspartners werden. Nachdem Angela Merkel infolge der Wahlniederlage zurücktritt, übernimmt einfach Horst Seehofer die Führung der gesamten bundesdeutschen Union. Er erhält den klassischen Ministerposten des Vizekanzlers: Außenminister. Seine lokalpatriotische Verbundenheit zur bayrischen Provinz stellt dabei keinen Widerspruch zur internationalen Weltbühne dar. Ganz im Gegenteil: Ist doch seine provinzielle Attitüde der zeitgemäße Gegenentwurf zur verhassten Weltoffenheit. Die Stärkung nationaler Interessen anstelle internationaler Kooperation.
Beatrix von Storch wird definitiv Innenministerin. Sie weiß ganz genau, wann man auf Flüchtlinge schießen darf (Männer und Frauen) und wann nicht (Kinder… unter Umständen).
So wie Donald Trump mit Stephen Bannon den Leiter der rechten Nachrichtenplattform Breitbart zu seinem Chefstrategen und damit zu seinem ranghöchsten Berater ernannte, sollte Robert Geiss ebenfalls einen Posten für einen meinungsstarken Medienprofi bereithalten. Götz Kubitschek, seines Zeichens Publizist und ideologischer Vordenker der Neuen Rechten in Deutschland, könnte Kanzleramtschef werden oder das wiedereingeführte Propagandaministerium leiten. Der Compact-Chefredakteur Jürgen Elsässer ersetzt Steffen Seibert als Regierungssprecher.
Für all die anderen bekannten Gesichter wird sich schon der richtige Ministerposten finden – im Zweifelsfall per Losverfahren. Frauke Petry und Ursula von der Leyen streiten sich um das Familienministerium. Mit seinem Wissen um die deutsche Geschichte wird Björn Bernd Björn Höcke KriegsVerteidigungsminister. Andreas Scheuer wäre der ideale Integrationsbeauftragte. Und für Wolfgang Schäuble ist sowieso immer ein Platz in der Regierung frei. Vielleicht holt Robert Geiss auch den ein oder anderen Nicht-Politiker in sein Kabinett. Zum Beispiel Carsten Maschmeyer als Wirtschaftsminister.

Neues Staatsoberhaupt

Eigentlich müsste im Anschluss an Geiss‘ Wahlsieg auch ein neuer Bundespräsident ernannt werden, um dem politischen Wandel und dem neuen Zeitgeist in unserem Land gerecht zu werden. Ebenso demokratisch und transparent wie Frank-Walter Steinmeier zum Bundespräsidenten ernannt wurde, wird er von Robert Geiss in einer spontan einberufenen Sitzung im hintersten Hinterzimmer des Bundeskanzleramts abgesetzt und durch Akif Pirincci ersetzt.
Dieser Sarrazin im Türken-Pelz wäre ein Staatsoberhaupt mit Symbolkraft, vereint er doch in seiner Person das, was dieses Land spaltet: Multikulti und eine rechtskonservative Weltanschauung. Ein ausländerfeindlicher Ausländer. Akif Pirincci ist so, wie der Deutsche sich einen perfekt assimilierten integrierten Migranten wünscht.
Man stelle sich vor, diese politischen Träumereien würden Realität! Die bevorstehenden G-irgendwas-Gipfel wären ein weltpolitisches Fest: Donald Trump, Wladimir Putin, Robert Geiss, Recep Erdogan, Marie Le Pen, Victor Orban, Geert Wilders …
Die Welt würde unter diesen lupenreinen Demokraten heller denn je erstrahlen.

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  • rooobaertforkanzler: Bildmontage: Benny Krüger