Die Kandidaten des Dschungelcamp (oder umständlicher des Magazins Ich bin ein Star – holt mich hier raus!) sorgen rund zwei Wochen lang für Schlagzeilen und lassen anschließend meist nichts mehr von sich hören. So lautet der bekannte Vorwurf. Ganz egal, ob der Grund dafür ignoranter Anti-Journalismus ist oder infame Gleichgültigkeit der Bevölkerung: Wir möchten darüber informieren, ob und was die Stars Teilnehmer der diesjährigen Staffel seither geleistet und von sich gegeben haben. Gut zwei Wochen nach #ibes2016 soll die drängende Frage beantwortet werden: Was wurde eigentlich aus den Dschungelstars 2016?

Menderes – verfehlte äußerliche Eingriffe

Wenn es ein Körperteil gibt, das der dauer-dankende und -entschuldigende Dschungelkönig bearbeiten lassen müsste, dann sollte der Eingriff im Idealfall mit den Stimmbändern zu tun haben. Nicht so in der Welt von Menderes Bagci. Denn seine Majestät eifert in allen Belangen ihrem Idol Michael Jackson nach und plant, von der Dschungel-Gage eine Nasen-Operation durchzuführen. Come on! Überhaupt pimpte Menderes sein Äußeres massiv in Richtung „Schläger beim Abou Chaker Clan“ auf. In der Vergangenheit schwankte seine Gestalt laut Google Bildersuche eher zwischen „aufgeschwemmt“, „weiblich“ oder zuletzt „schulbübisch“.

Gunter Gabriel – ärztliche Schweigepflicht?

Dass man vom Koks-und-Nutten-Gunter seit dem Ende des Dschungelcamps überhaupt nichts mehr gehört hat, liegt hoffentlich nicht daran, dass Ärzte keine Patientenakten ausplaudern dürfen. Aus gesundheitlichen Gründen ging Gabriel aus den Camp, fehlte auch bei der aufgezeichneten Wiedersehens-Ausgabe und schaffte es in bisher keine leichter zu findende Headline nach Januar. Es könnte allerdings auch sein, dass man nach Gemächtgebaumel, Beichten um schießende Prostituierte und Klogeräuschen, die die Welt bedeuten, schlicht genug über diesen Mann weiß.

Thorsten Legat – Kasalla für die Karriere

Wie soll man das in ein paar Zeilen quetschen? Die ruppige Mittelfeld-Maschine Legat gibt mächtig KASALLA! Nicht nur, dass er sich bald dem obligatorischen Promi-Dinner hingibt und verspach, im Falle eines Bochumer Pokalspielsiegs gegen die Bayern nackt und saufend durch öffentliche Straßen zu pesen (Anm.: nicht eingetreten). Noch dazu wird der wortgewandte Pott-Proll künftig Fußball-Experte bei Sport1. Impulsfrage: Welche Schlüsselszene der zwei Wochen Dschungelcamp haben die Sportsender-Strategen verpasst, um eine mit Eloquenz verbundene Rolle wie die des TV-Experten mit einem Thorsten Legat zu besetzen?… Nunja, nach Effe, Lehmann und Matthäus allerdings eine absolut konsequente Personalentscheidung.

Ricky Harris – still ruht der Bananenbaum

Wenn empört-verheulte Studioflucht ungefähr das letzte ist, was man von einem Kandidaten mitbekommt, muss man beim Image des quirligen Ricky Harris nicht orakeln. Vielleicht bekommt er ja die Chance, auf dem von Daniel Hartwich beschriebenen Ablegersender RTL Sorry eine neue Talkshow zu moderieren.

Nathalie Volk – herzzerreißende Liebesbekenntnisse

Schlanke 39 Jahre ist ihr Lebensabschnittsgefährte älter: Der 19-jährigen Stummen Nathalie Volk rutschte erst nach dem Dschungelvergnügen ihre Liebe zum 58-jährigen Unternehmer Frank Otto raus. Nur zufällig ist der gutaussehende Geronte auch noch Millionär. Dass ihre Liebe ein Versprechen für die Ewigkeit ist, bewies Nathalie kürzlich in einem Interview mit GALA, in dem sie ihrem Lover drohte, dass auch noch andere Frauen ihres Alters reiche Großväter haben. Ob er Grund zur Sorge habe? Ja. Ob die Liebe echt sei? Auch ja. … Mal so am Rande: Was wurde eigentlich aus ihrer dreisten Schulschwänzer-Mutti?

David Ortega – Cojones-gesteuert

Während sich unsereins für die über beide Ohren verliebte Nathalie Volk freut, gehen mit dem Dschungel-Genie David Ortega die Hormone durch. Zweieinhalb falsch verstandene Flirts mit Nathalie vor der Kamera verabreichten dem Latino im Nachhinein schweren Liebeskummer. Im Hotel sollen ihn seine Cojones bis an die Zimmertür der GNTM-Geschädigten gezogen haben, die ihm einen Korb gab. Wenn man dann jedoch noch alkoholisiert ist, anfängt zu pöbeln und zu jammern, und das dann auch noch der Manager von Sophia Wollersheim aufschnappt, lässt die gute PR nicht lange auf sich warten.

Brigitte Nielsen – Lorbeeren aufgebraucht

Zurecht gibt es von der lustig deutsch sprechenden Dänin mit Hollywood-Beziehungen keine Meldungen nach der Dschungel-Staffel. Ruhte sich Brigitte Nielsen schon im Camp unverschämt stark auf ihrem einstigen Thron-Triumph aus, verdient das auch nachhaltig keine Aufmerksamkeit. Wie ein Marktforschungsinstitut herausgefunden haben will, war die tapfere Genitalienfeinschmeckerin Nielsen neben Jenny Elvers die einzige, die von dem erneuten Einzug bekanntheitstechnisch nicht profitieren konnte.

Jürgen Milski – macht ein Meisterwerk der Musik

So viel lässt sich schon jetzt prognostizieren: Jürgen Milski hat ein vermutlich deepes musikalisches Meisterstück des Schlagers komponiert, das den einfallsreichen Titel Dr. Bob tragen soll und nur vielleicht etwas mit dem australischen IbeS-Darsteller zu tun haben könnte. Zu hören gibt es die Partitur noch nicht, sie wurde aber frech als Sommer-Hit angekündigt. Nach den bisherigen biographischen Höhepunkten Big Brother, Song mit Zlatko und ehrlicher 9Live-Moderation ist beim Jürgen immerhin kein karriereistischer Abfall zu bemerken.

Sophia Wollersheim – beziehungsweise ihre Brüste

Die beiden Brüste der Bordellbesitzer-Barbie Sophia feierten zuletzt Karneval und Valentinstag. Betontermaßen feiern die Brüste zusammen mit Sophia (und dem Rest). Wie es sich für Promis der Klasse Wollersheim gebührt, verlagert sich die öffentliche Eigenleistung auf reine Präsenz. Dafür, dass es Sophia allerdings mit ihrer überraschend coolen Art aufs Treppchen geschafft hat, könnte doch auch etwas von der Gage investiert werden. Brüste können doch gar nicht groß genug sein, oder?!

Jenny Elvers – „trinken trinken trinken“

Wenn Frau Elvers auf eines achten sollte, dann auf eine Wortwahl, die nicht danach schreit, einen Witz auf Kosten ihres früheren Alkoholproblems zu machen. Dieses hier unseriös aus dem Kontext gerissene Fazit von Jenny Elvers fiel selbstverständlich im Zusammenhang mit ihrem eklatanten Gewichtsverlust. Während andere Camper seit ihrer Rückkehr schon wieder karrierehungrig sind, stellt Jenny eher genügsam die Familie in den Vordergrund. Mit ihrem Partner arbeitet sie laut eigener Aussage noch an ihren Kilos.

Rolf Zacher – regionaler Werbezausel

Was Rolf Zacher auch nach dem für ihn eher kurzen Dschungelcamp immer noch macht, ist so bizarr, wie es eigentlich auch irrelevant ist. Nämlich sehr. Er wirbt. Ich gebe mal vier Möglichkeiten, wofür er wirbt: a) für eine Schreinerei in Schwerin, b) für den Vogelpark Walsrode, c) für die Stadtwerke in Kleve oder d) für den Rinderviehzuchtverband Bayreuth? Tatsächlich ist der unscheinbare Alt-Exzentriker trotz Senium hin und wieder das Gesicht eines Energiedienstleisters aus Kleve. Wetten, aufmerksame Zuschauer der Dschungelshow vermuteten eher den Vogelpark?!

Helena Fürst – eine Verrückte flieht vor Facebook

Was soll das zurückliegende Videomaterial schon über Helena Fürst hervorbringen? Etwa den Eindruck einer universell unfähigen Soziopathin von der RTL-Realitysoap-Resterampe mit eigenartiger Selbstwahrnehmung und ungünstiger Frisur?… Ähnlich daneben wie im Dschungel macht die leidenschaftliche Anwältin auch nach dem Auszug weiter: Schreibt ein wirres Gedicht an den IbeS-Autor Micky Beisenherz, stellt kurzerhand ihre Facebookpräsenz offline, kurz darauf wieder online und verändert zwischendrin noch erneut ihre Haarpracht. Diese Frau weiß wie kein anderer Kandidat der diesjährigen Teilnehmerschaft, wie man auch nach dem Dschungel in den Medien präsent bleibt und wie man ein zum Dschungelauftritt homogenes Bild von sich selbst produziert.